Evaluationsbogen bzw. Rückmeldung - schön oder unangenehm?

„Frau Moraweck verstand es ausgezeichnet, mich als Person wahrzunehmen und in nachvollziehbaren Schritten zum (vorher abgesprochenen) Coachingziel zu begleiten. Sie schuf innerhalb kurzer Zeit eine offene und wertschätzende Vertrauensbasis, auf deren Grundlage wertvolle Impulse für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung erarbeitet werden konnten.“

Mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin veröffentliche ich diese wunderbare Rückmeldung. Es ist natürlich ein Traum und eine tolle Bestätigung der eigenen Herangehensweise, ein solches Feedback zu bekommen und ich danke der entsprechenden Person herzlich dafür. Wie so oft spielt die Ausgewogenheit von Geben und Nehmen eine Rolle, um eine solch gut funktionierende Arbeitsbeziehung zu erreichen. Allein ist dies nicht erreichbar. Von daher: ein Hoch auf diese Person, die sich explizit vorgenommen und sich dafür geöffnet hatte, zu suchen, zu lernen und sich mit mir auf den entsprechenden Weg gemacht hat.

An dieser Stelle noch ein paar Worte zum Thema Feedbackbogen, Bewertungsbogen oder Evaluationsbogen, um die gängigsten Bezeichnungen zu nennen. Jeder Anbieter, egal ob von Ware, von Beratung oder von einer anderen Dienstleistung, will Feedback haben, braucht es und wenn er QM-zertifiziert ist und diese Zertifizierung aufrechterhalten will, muss er das sogar einholen. Um Schwachstellen im eigenen Angebot zu finden, um sich zu verbessern, ist Feedback unabdingbar. Um ein hohes Qualitätsniveau zu halten ebenso. Allein – einen Bewertungsbogen zu übergeben bzw. ihn entgegenzunehmen kann im analogen Leben für beide Seiten Anspannung verursachen. Ein großer Unterschied zum anonymen digitalen Raum!

Klar, der / die Coachee gibt eine Einschätzung über mich preis. Damit gibt er / sie aber auch etwas über sich preis und das ist nicht jedem Menschen angenehm. Ich erinnere mich an Situationen, in denen ich diejenige war, die das Formular abgegeben hat und in denen ich mich nicht sehr wohl gefühlt habe. Damals hätte ich mir für die das Feedback einholende Person eine anonymere Situation gewünscht. Ich hoffe, dass ich dafür einst eine Lösung finde. Aktuell habe ich in der 1:1-Situation keine gute Alternative.

Immerhin: solange es um positives Feedback geht, scheint das Überreichen leichter machbar. Jedoch ein kritisches Feedback zu übergeben, ist nicht jedes Menschen Sache. Und das in einer 1:1-Situation? Eine kommunikative Herausforderung. In der Gruppe dagegen ist es einfacher, denn bei Abgabe von mehreren Formularen ist keine Zuordnung zu Personen möglich.

Wie gehe ich selbst mit dem Thema Bewertung um? Ich achte im Prozess der Zusammenarbeit sehr auf die Atmosphäre. Wenn ich fühle, dass sich etwas „zusammenbraut“, spreche ich das aktiv an und versuche so zu vermeiden, dass sich etwas aufschaukelt. So versuche ich dafür zu sorgen, dass trotz oft schwieriger und tiefgehender Themen die Zusammenarbeit offen und vertrauensvoll bleibt und sich die Menschen, mit denen ich arbeite, als Menschen gesehen, respektiert und geschätzt fühlen.

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